Braun-weisses Hermelin

Dass die Wiesel wieder im Gebiet der Tennisplätze in Kilchberg anzutreffen sind, zeigen die zwei nachfolgenden Erlebnisse der Schreibenden:

Im letztjährigen Frühling (also im Jahr 2013) war es, als ich mit meinem Hund ganz in der Nähe besagter Tennisplätze unterwegs war. Die Wiesen ausgangs Dorf leuchteten grün mit restlichen Schneeflecken darin. Einer dieser Schneeflecke bewegte sich plötzlich. Da es zeitweilig böig windete nahm ich zuerst an, es handle sich um einen achtlos weggeworfenen Plastiksack, der vom Wind hin und her geweht wird. Die Sprünge, die dieser vermeintliche Sack machte, kamen mir dann aber doch etwas seltsam vor. Mittels Feldstecher, den ich als Ornithologin immer dabei habe, entpuppte sich der weisse Derwisch als Hermelin. Also ein Wiesel im Winterkleid. Diese Entdeckung war so toll, dass ich regelrecht Herzklopfen bekam. Da das Tierchen sich von mir und meinem ruhigen Hund überhaupt nicht stören liess, konnte ich es sogar mit meinem Handy filmen.

Vor wenigen Wochen (Ende Januar 2014) sorgte eine weitere Hermelin Sichtung für ausserordentliches Herzklopfen bei mir. Im gleichen Gebiet - noch näher bei den Tennisplätzen - nahm ich wieder einen weissen Fleck wahr. Auch dieser hüpfte hin und her. Und wieder war das Wetter stürmisch. Doch diesmal hatte ich keinen Feldstecher dabei, weil ich etwas unverhofft hier unterwegs war. Ich hatte nämlich gerade die Tennisplätze für die erste Wiesel Reportage fotografiert und wollte mich auf den Heimweg machen. Nur, den Fotoapparat hatte ich im Rucksack. Auch dieses Hermelin liess sich von mir nicht stören, obwohl ich zuerst mein Velo parkieren und den Rucksack öffnen musste, und ich an erhöhter Stelle gut sichtbar war. Es gelangen mir einige nicht ganz scharfe Fotos. Doch gut zu erkennen ist, dass das Hermelin wegen des bisher milden Winters nicht gänzlich weiss gefärbt ist.

Das schönste an diesen Beobachtungen ist zu wissen, dass sich die sympathischen kleinen Räuber im Gebiet Chirchmoos nach längerer Abwesenheit wieder heimisch fühlen. Die in den letzten Jahren umgesetzten Lebensraum Aufwertungen wie ganzjährige Säume, Altgrasstreifen und Steinhaufen haben sicher einiges dazu beigetragen.

Susanne Heusser